Liedertexte

Fotos mit Moosi

Inhaltsverzeichnis

1     Turner, auf zum Streite

       Ein Ruf ist erklungen

2     Bin ein fahrender Gesell

       Lützows wilde Jagt

3     Wenn wir marschieren

4     Wilde Gesellen

       Es klappert der Huf am Stege

5     Aus grauer Städte Mauern

       Wir ziehen über die Straßen

6     Wohl ist die Welt so groß und weit

7     Wir sind durch Deutschland gefahren

       Wenn die bunten Fahnen wehen

8     Das Schönste auf der Welt

       Lindenwirtin

9     Wenn wir erklimmen

       Schwarzbraun ist die Haselnuss

       Steig ich den Berg hinan

10   In Junkers Kneipe

       Westerwald

       Die blauen Dragoner sie reiten

11   Der Weg zu mein Dirndl ist stoani

       Wir lieben die Stürme

       Hoch auf dem gelben Wagen

12   Steirischer Brauch

       Ade zur guten Nacht

       Gute Nacht Kameraden

13   Die schöne Burgenländerin

       Kein schöner Land

       Lustig ist das Zigeunerleben

14   Muss i denn

       Der Wildschütz

15   Kameraden wir haben die Welt gesehn

       Es zog ein Regiment vom Ungarland herauf

       Eines Abends in der Dämmerstunde

16   Schwer mit den Schätzen des Orients beladen

       Vom Barette schwankt die Feder

17   Wir lagen vor Madagaskar

       Ja so warn’s die Rittersleut

18   Wir sind des Geyers Schwarzer Haufen

       La Paloma

19   Ein Heller und ein Batzen

       O alte Burschenherrlichkeit

       Wir lieben die Stürme

       Bad moon a-risin‘

Turner, auf zum Streite! (C)

  1. CTurner, auf zum Streite!
    Tretet in die GBahn
    CKraft und Mut geFleite
    Cuns zum GSieg hinCan!
    GJa, zum hehren CZiel
    Gführet unser CSpiel
  2. Nicht mit fremden Waffen
    schaffen wir uns Schutz
    Was uns anerschaffen
    ist uns Schutz und Trutz
    Bleibt Natur uns treu,
    stehn wir stark und frei!
  3. Wie zum Turnerspiele
    ziehn wir in die Welt;
    der gelangt zum Ziele,
    der sich tapfer hält.
    Männern, stark und wahr
    strahlt der Himmel klar!
  4. Auf denn, Turner, ringet
    prüft der Sehnen Kraft
    Doch zuvor umschlinget
    euch als Bruderschaft
    Großes Werk gedeiht
    nur durch Einigkeit

Text: A. Heinrich Weissmann , 1841
Musik: Joseph Hartmann Stunz , um 1847
Dieses Lied wurde in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Schulunterricht empfohlen und diente der Kriegserziehung im Kaiserreich.

Zum Inhaltsverzeichnis

Ein Ruf ist erklungen (C)

  1. CEin Ruf ist erklungen
    durch Berg Gund durch CTal
    herFaus ihr deutschen CJungen
    zum grünen GWaffenCsaal
  2. Erwacht sind die Geister
    aus schmählichem Tod
    als uns der alte Meister
    den deutschen Gruß entbot
  3. Da brausten die Flammen
    von tapferem Mut
    Da schlugen sie zusammen
    In einer Seele Glut.
  4. Und ist auch versunken
    das flammende Wort
    es glüht ein guter Funken
    noch in der Asche fort
  5. Uns flammt noch das Auge
    von männlicher Lust
    uns glüht vom Freiheitshauche
    die freie, frohe Brust.
  6. Uns soll nicht vergehen
    der Funken der Nacht
    bis einst der Freiheit Wehen
    zur Flamme ihn anfacht.
  7. Dann schweben uns wieder
    die Geister voran
    Und deine Burg bricht nieder
    Du alter Meister Jahn.

Text: vor 1844 ev. von Wilhelm Hauff; Musik nach „Ich hab mich ergeben mit Herz und mit Hand

Zum Inhaltsverzeichnis

Bin ein fahrender Gesell (G)

  1. GBin ein fahrender Gesell,
    kenne keine CSorgen,
    labt mich heut‘ ein GFelsenquell,
    Dtut’s der Rheinwein morgen.
    GBin ein Ritter lobesam,
    reit‘ auf Schusters CRappen,
    fuhr‘ den lockren GZeisighahn
    Dund den Spruch im Wappen!
    |: Nur immer G lustig Blut und Cfroher Sinn,
    D(ja) futsch ist futsch und Ghin ist hin! 😐
  2. Zieh ich in ein Städtchen ein,
    spür ich’s im Gehirne,
    wo man trifft den besten Wein
    und die schönste Dirne.
    Spielmann lächelt wohlgemut,
    streicht die Fidel schneller,
    und ich werf ihm in den Hut
    meinen letzten Heller.
    Lustig Blut und froher Sinn,
    hin ist hin, hin ist hin, Amen, Amen.
  3. Meister Wirt, darfst heut nicht ruhn,
    schlag heraus den Zapfen!
    Back, Frau Wirtin, mir ein Huhn
    und zum Nachtisch Krapfen!
    Was ich heut nicht zahlen kann,
    zahlen will ich’s künftig,
    darum schreib’s mit Kreide an,
    Wirt, und denk vernünftig:
    Lustig Blut usw.
  4. Wein dir nicht die Äuglein trüb,
    Mägdelein, vor Trauer!
    Fahrender Gesellen Lieb
    ist von kurzer Dauer.
    Fahrender Gesellen Lieb
    endet vor den Toren,
    wein‘ dir nicht die Äuglein trüb:
    hast nicht viel verloren.
    Lustig Blut usw.
  5. Kommt ein Stern mit einem Schwanz,
    will die Welt zertrümmern,
    fürchtet euch vorm Totentanz,
    mich soll’s wenig kümmern.
    Wird dem Weltenbrand zum Raub
    Berg und Wald und Heide,
    wird das Wirtshaus auch zu Staub,
    schwarzes Brett und Kreide.
    Lustig Blut usw.

Text: Rudolf Baumbach (1840 – 1905)
Musik: Ludwig Keller (1894) – bzw Ludolf Waldmann

Zum Inhaltsverzeichnis

Lützows wilde Jagd! (C)

  1. Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
    Hör’s näher und näher brausen.
    Es zieht sich herunter in finsteren Reih’n,
    und gellende Hörner schallen darein
    und erfüllen die Seele mit Grausen.
    Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:
    Das ist |: das ist Lützows wilde Jagd! 😐
  2. Was zieht dort rasch durch den finsteren Wald
    und streift von Bergen zu Bergen?
    Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt,
    das Hurra jauchzt und die Büchse knallt,
    es fallen die fränkischen Schergen.
    Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt:
    Das ist |: das ist Lützows wilde Jagd! 😐
  3. Wo die Reben dort glühen, dort braust der Rhein,
    der Wüterich geborgen sich meinte;
    da naht es schnell mit Gewitterschein
    und wirft sich mit rüst’gen Armen hinein
    und springt ans Ufer der Feinde.
    Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:
    Das ist |: das ist Lützows wilde Jagd! 😐
  4. Was braust dort im Thale die laute Schlacht,
    was schlagen die Schwerter zusammen?
    Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht,
    und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht
    und lodert in blutigen Flammen.
    Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt:
    Das ist |: das ist Lützows wilde Jagd!:|
  5. Wer scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht,
    unter winselnde Feinde gebettet?
    Es zuckt der Tod auf dem Angesicht,
    doch die wackern Herzen erzittern nicht:
    das Vaterland ist ja gerettet!
    Und wenn ihr die schwarzen Gefall’nen fragt:
    Das ist |: das ist Lützows wilde Jagd! 😐
  6. Die wilde Jagd und die deutsche Jagd
    auf Henkersblut und Tyrannen!
    Drum ihr, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt;
    das Land ist ja frei und der Morgen tagt,
    wenn wir’s auch nur sterbend gewannen!
    Und von Enkeln zu Enkeln sei’s nachgesagt:
    Das war |: das war Lützows wilde Jagd! 😐

Text: Theodor Körner – 24. 4. 1813 – zuerst in: Zwölf freie deutsche Gedichte ( Leipzig , 1813)
Musik: Carl Maria v. Weber – 13. September 1814 (1786 – 1826)

Zum Inhaltsverzeichnis

Wenn wir marschieren (G)

  1. GWenn wir marschCieren
    Dziehn wir zum Gdeutschen Tor hinaus,
    schwarzbraunes CMadel
    Ddu bleibst zuGhaus.
    Drum Madel, Dwink, wink, wink
    unter einer grünen GLialind
    sitzt ein kleiner CFink, Fink, Fink
    Dsingt nur immer: Madel, Gwink
  2. Wenn wir einkehren
    kehr´n wir im Schwarzen Adler ein
    schwarzbraunes Mädel
    du schenkst uns ein
    Drum Madel, wink, wink, wink
    unter einer grünen Lialind
    sitzt ein kleiner Fink, Fink, Fink
    singt nur immer: Madel, wink
  3. Der Wirt muß borgen
    er darf nicht rappelköpfig sein
    sonst kehr´n wir morgen
    beim andern ein.
    Drum Madel, wink, wink, wink
    unter einer grünen Lialind
    sitzt ein kleiner Fink, Fink, Fink
    singt nur immer: Madel, wink
  4. Der Wirtin Tochter
    die trägt ein blaukariertes Kleid
    Die trägt das blaue
    zum Zeitvertreib
    Drum Madel, wink, wink, wink
    unter einer grünen Lialind
    sitzt ein kleiner Fink, Fink, Fink
    singt nur immer: Madel, wink
  5. Mein lieber Schwager
    ihr seht so angegriffen aus
    elend und mager
    wo soll das ´naus
    Drum Madel, wink, wink, wink
    unter einer grünen Lialind
    sitzt ein kleiner Fink, Fink, Fink
    singt nur immer: Madel, wink
  6. Weg mit den Sorgen
    weg mit der Widerwärtigkeit
    morgen ist morgen
    heute ist heut
    Drum Madel, wink, wink, wink
    unter einer grünen Lialind
    sitzt ein kleiner Fink, Fink, Fink
    singt nur immer: Madel, wink
  7. Weg mit den Grillen,
    Weg mit der Widerwärtigkeit!
    Ich schwör’s im stillen:
    Du wirst mein Weib.
    Drum Madel, wink, wink, wink
    unter einer grünen Lialind
    sitzt ein kleiner Fink, Fink, Fink
    singt nur immer: Madel, wink
  8. Jetzt woll´n wir sprechen
    So manches angenehme Wort
    Woll´n Rosen brechen
    Schatz, ich muß fort
    Drum  Madel, wink, wink, wink
    unter einer grünen Lialind
    sitzt ein kleiner Fink, Fink, Fink
    singt nur immer: Madel, wink
  9. Wenn wir heimkehren
    ziehn wir durchs deutsche Tor herein
    schwarzbraunes Madel
    dann wirst du mein
    Drum Madel, wink, wink, wink
    unter einer grünen Lialind
    sitzt ein kleiner Fink, Fink, Fink
    singt nur immer: Madel, wink
  10. Wir ziehn von dannen
    wie liegt die Welt so weit, so weit
    du bleibst mein Madel
    zu aller Zeit
    Ja drum Madel wink…..

Text und Musik: Verfasser unbekannt – etwa seit 1910 ?
u.a. in Schwäbisches Soldaten-Liederbuch (ca. 1900) — Albvereins-Liederbuch (ca. 1900, Ausgabe 1927: 1,3,4,6) — Es braust ein Ruf — Kriegsliederbuch für das Deutsche Heer (1914) — Stolz ziehn wir in die Schlacht (1915) – Berg Frei (1919)

Zum Inhaltsverzeichnis

Wilde Gesellen (G)

  1. GWilde Gesellen vom CSturmwind durchweht,
    DFürsten in Lumpen und LodGen,
    Ziehn wir dahin bis das CHerze uns steht,
    DEhrlos bis unter den BodGen.
    CFidel GGewand in Dfarbiger GPracht
    DTrefft keinen Zeisig ihr buntGer,
    DOb uns auch GSpeier und DSpötter verGlacht,
    DUns geht die Sonne nicht Gunter.
  2. Ziehn wir dahin durch Braus und durch Brand,
    Klopfen bei Veit und Velten.
    Huldiges Herze und helfende Hand
    Sind ja so selten, so selten.
    Weiter uns wirbelnd auf staubiger Straß
    Immer nur hurtig und munter;
    Ob uns der eigene Bruder vergaß,
    Uns geht die Sonne nicht unter.
  3. Aber da draußen am Wegesrand,
    Dort bei dem König der Dornen,
    Klingen die Fiedeln ins weite Land,
    Klagen dem Herrn unser Carmen.
    Und der Gekrönte sendet im Tau
    Tröstende Tränen herunter.
    Fort geht die Fahrt durch den wilden Verhau,
    Uns geht die Sonne nicht unter!
  4. Bleibt auch dereinst das Herz uns stehn
    Niemand wird Tränen uns weinen.
    Leis wird der Sturmwind sein Klagelied wehn
    Trüber die Sonne wird scheinen.
    Aus ist ein Leben voll farbiger Pracht,
    Zügellos drüber und drunter.
    Speier und Spötter, ihr habt uns verlacht,
    Uns geht die Sonne nicht unter.

Text und Melodie: Fritz Sotke 1927/28 – (1902-1970)
Trotzig-pubertäre sentimentale Selbstbehauptung im schicksalhaft erlebten Bewegungs- und Entwicklungsprozess ist im Lied „Wilde Gesellen“ der späten bündischen Jugend repräsentiert. Der früheste Nachweis findet sich im Arbeiterjugend-Liederbuch von 1929, was eine Entstehung um 1927/28 nahelegt.

Zum Inhaltsverzeichnis

Es klappert der Huf am Stege (D)

  1. DEs klappert der Huf am GStegDe,
    WirA ziehn mit dem Fähnlein ins DFeld;
    Blut´ger Kampf allerGwege,
    DaDzu sind auch Awir beDstellt.
    Wir Greiten und reiten und Dsingen,
    Im AHerzen die bitterste DNot.
    Die Sehnsucht Awill uns beDzwingen
    Doch wir Greiten die ASehnsucht Dtot.
  2. Dörfer und Städte flogen
    Vorüber an unserem Blick.
    Wir sind immer weiter gezogen,
    Für uns gibt es kein Zurück.
    Wir reiten durch Täler und Hügel,
    Wo der Sommer in Blüte steht;
    Es knirschen Zaumzeug und Zügel,
    Der Wimpel hoch über uns weht.
  3. Leis sinkt der Abend nieder,
    Uns wird das Herz so schwer
    Leiser werden die Lieder
    Wir sehn keine Heimat mehr
    Wir reiten und reiten und reiten
    Und hören von fern schon die Schlacht
    Herr, laß uns stark sein im Streiten
    Dann sei unser Leben vollbracht.

Text: Hans Riedel
Musik: Robert Götz , 1920
in: Liederbuch der Fallschirmjäger (1983)
War das das Lebensgefühl junger Männer nach dem ersten Weltkrieg; “Keine Heimat mehr?” Wie viele davon waren in den Freikorps und schlugen im März 1920 den ersten Generalstreik in der deutschen Geschichte blutig nieder: “Wir reiten die Sehnsucht tot!”

Zum Inhaltsverzeichnis

Aus grauer Städte Mauern (C)

  1. CAus grauer Städte Mauern
    Ziehn Gwir durch Wald und CFeld.
    Wer bleibt, der mag versauern,
    Wir Gfahren in die CWelt.
    Halli hallo, wir fahren,
    Wir Gfahren in die CWelt
  2. Der Wald ist uns’re Liege,
    Der Himmel unser Zelt.
    Ob heiter oder trübe,
    Wir fahren in die Welt.
    Halli hallo, wir fahren,
    Wir fahren in die Welt
  3. Ein Heil dem deutschen Walde,
    Zu dem wir uns gesellt.
    Hell klingt’s durch Berg und Halde,
    Wir fahren in die Welt.
    Halli hallo, wir fahren,
    Wir fahren in die Welt
  4. Die Sommervögel ziehen
    Wohl über Wald und Feld.
    Da heißt es Abschied nehmen,
    Wir fahren in die Welt.
    Halli hallo, wir fahren,
    Wir fahren in die Welt

Text: Hans Riedel, etwa 1910, im Alter von etwa 21 Jahren, 4. Strophe: Hermann Löns, 1914

Melodie: Robert Götz (1892-1978),  Musiklehrer in Dortmund , 1920

Hans Riedel war 1925 der erste Leiter der “Ringgemeinschaft deutscher Pfadfinder”.

Zum Inhaltsverzeichnis

Wir ziehen über die Straßen (C)

Refrain nach jeder Strophe:
Don di ri, don di ri
Di ri di ri don, di ri don.
Don di ri, don di ri,
Di ri di ri don.

  1. CWir ziehen über die Straßen
    in Gschweren Schritt und CTritt,
    und über uns die Fahne,
    sie Gknallt und flattert Cmit.
  2. Voran der Trommelbube,
    er schlägt die Trommel gut,
    er weiß noch nichts von Liebe,
    weiß nicht, wie Scheiden tut.
  3. Er trommelt schon manchen
    ins Blut und in sein Grab,
    und dennoch liebt ein jeder,
    den frohen Trommelknab.
  4. Vielleicht bin ich es morgen,
    der sterben muß im Blut,
    der Knab weiß nicht, wie Liebn,
    weiß nicht wie Sterben tut.

Text: A. Knott –
Musik: Robert Götz – 1921
in: Die weiße Trommel (1934)
Das “Don don  diri don” greift auf einen alten Landsknechtchoral “Matona mia cara” von Orlando di Lasso (1532 – 1594) zurück. Es findet sich auch in anderen Landsknechtliedern

Zum Inhaltsverzeichnis

Wohl ist die Welt so groß und weit (G)

  1. GWohl ist die Welt so groß und weit
    und Dvoller SonnenGschein,
    das Callerschönste Stück davon
    ist Ddoch die Heimat Gmein.
    Dort Dwo aus schmaler GFelsenkluft
    der DEisack springt herGaus,
    von CSigmundskron der Etsch entlang
    bis Dzur Salurnerklaus.
    HeiGdi, heidi, heido, heida,
  2. Wo König Ortler seine Stirn
    hoch in die Lüfte reckt,
    bis zu des Haunolds Alpenreich,
    das tausend Blümlein deckt;
    das ist mein liebes Heimatland
    mit seinem schweren Leid,
    mit seinen stolzen Bergeshöh’n,
    mit seiner großen Freud.
    Heidi, heidi …
  3. Im Frühling, wenn’s im Tal entlang
    aus allen Knospen sprießt,
    wenn auf dem Schlern am Sonnenhang
    der Winterschnee zerfließt,
    da fühl ein eigen Sehnen ich
    und halt es nicht mehr aus,
    es ruft so laut die Heimat mich,
    ich wandre froh hinaus.
    Heidi, heidi …
  4. Wenn in der Sommersonnwendnacht
    das Feuer still verglimmt,
    weiß jeder, und das Herz ihm lacht,
    die Kletterzeit beginnt.
    Von König Laurins Felsenburg
    so stolz und kühn gebaut,
    hab wohl von jeder Zinne oft
    die Heimat ich geschaut.
    Heidi, heidi …
  5. Dann kommt mit seiner Herrlichkeit
    der Herbst ins Land herein
    und alle Keller füllen sich
    mit Heimatfeuerwein.
    Man sitzt beim vollen Glase dann
    und singt ein frohes Lied,
    wenn in des Abends Dämmerschein
    der Rosengarten glüht.
    Heidi heidi …
  6. Drum auf und stoßt die Gläser an!
    Es leb‘ die Heimat mein:
    die Berge hoch, das grüne Tal,
    das Vaterhaus, der Wein!
    Und wenn dann einst, so leid mir’s tut
    mein Lebenslicht erlischt,
    freu‘ ich mich, dass der Himmel auch
    schön wie die Heimat ist!
    Heidi,heidi ..
  7. Das Jahr vergeht, die Zeit verrinnt
    und leise über Nacht
    deckt’s Heimatland in Berg und Tal
    des Winters weiße Pracht.
    Zu einem kleinen Hüttlein
    führt die Spur von meinem Ski,
    und abends tönt vom Berg ins TaI
    ganz leis die Melodie.
    Heidi, heidi …

Das Bozner Bergsteigerlied, auch bekannt als Südtiroler Heimatlied (mit der Anfangszeile „Wohl ist die Welt so groß und weit …“), gilt neben dem Andreas-Hofer-Lied als inoffizielle Hymne der Südtiroler. Der Text, 7 Strophen verbunden mit jeweils demselben Refrain, wurde 1926 von Karl Felderer zu der Melodie eines alten Tiroler Handwerkerliedes geschrieben. Im Gasthaus Weber im Moos am Ritten, wo Felderer das Lied schrieb, ist eine entsprechende Gedenktafel angebracht.

Hintergrund: Das Lied wurde in der Zeit der stärksten Italianisierung der nicht-italienischsprachigen Bevölkerung Südtirols verfasst. Vermutlich hat es deshalb so schnell einen solch hohen Stellenwert im Selbstverständnis der Südtiroler erhalten.

Das Lied nennt Südtirol (eine Bezeichnung, die zu verwenden 1926 verboten war) nicht explizit. Stattdessen wird Südtirols geographische Ausbreitung beschrieben: In der ersten Strophe wird mit der Eisackquelle und der Salurner Klause die Nord-Süd-Ausdehnung dargestellt, in der zweiten Strophe mit dem Ortler und den Sextner Dolomiten (Haunold) die West-Ost-Ausdehnung. In den folgenden Strophen werden verschiedene Wahrzeichen Südtirols beschrieben (beispielsweise der Schlern und der Rosengarten).

Zum Inhaltsverzeichnis

Wir sind durch Deutschland gefahren (C)

  1. CWir sind durch Deutschland geGfahrCen,
    Vom GMeer bis zum AlpenCschnee,
    Wir Fhaben noch Wind in den CHaaren,
    Den GWind von Bergen und CSeen,
    Wir Fhaben noch Wind in den CHaaren,
    Den GWind von Bergen und CSeen.
  2. In den Ohren das Brausen vom Strome,
    Der Wälder raunender Sang,
    Das Geläut von den Glocken der Dome,
    Der Felder Lerchengesang,
    Das Geläut von den Glocken der Dome,
    Der Felder Lerchengesang.
  3. In den Augen das Leuchten der Sterne,
    Das Flimmern der Heidsonnenglut.
    Und tief in der Seele das Ferne,
    Das Sehnen das nimmermehr ruht,
    Und tief in der Seele das Ferne,
    Das Sehnen das nimmermehr ruht.
  4. Und du, Kamerad, mir zur Seite,
    So fahren wir durch das Land,
    Wir fahren die Läng und die Breite
    Durch Regen und Sonnenbrand,
    Wir fahren die Läng und die Breite
    Durch Regen und Sonnenbrand.
  5. So sind wir durch Deutschland gefahren,
    Vom Meer bis zum Alpenschnee,
    Wir werden noch weiter fahren,
    Um neue Lande zu sehn,
    Wir werden noch weiter fahren,
    Um neue Lande zu sehn!

Text und Melodie: aus der Zeit der Jugendbewegung um 1930, eventuell von Walter Gättke (1896-1967)

Zum Inhaltsverzeichnis

Wenn die bunten Fahnen wehen (E)

  1. EWenn die bunten Fahnen wehen,
    Hgeht die Fahrt wohl übers EMeer,
    wollen ferne Lande sehen,
    Hfällt der Abschied uns nicht Eschwer.
    Strahlet die ASonnEe,
    Hziehen die EWolken,
    klingen die ALiedEer
    Hweit übers EMeer.
  2. Sonnenschein ist unsre Wonne,
    sieh‘ er lacht am hellen Tag,
    doch es geht auch ohne Sonne,
    wenn sie mal nicht scheinen mag.
    Brausen die Stürme,
    toben die Wellen,
    singen wir mit dem Sturm
    unser Lied.
  3. Hei, die wilden Wandervögel
    ziehen wieder durch die Nacht,
    schmettern ihre alten Lieder,
    daß die Welt vom Schlaf erwacht.
    Kommt dann der Morgen,
    sind sie schon weiter,
    über die Berge
    wer weiß wohin.
  4. Wo die blauen Gipfel ragen,
    lockt so mancher steile Pfad,
    immer vorwärts ohne zagen,
    bald sind wir dem Ziel genaht.
    Schneefelder blinken,
    schimmern von ferne her,
    Lande versinken
    im Wolkenmeer.

Text und Musik: Alfred Zschiesche – ca. 1932-1933 (1908-?)
in: — Liederbuch der Bundeswehr (1976) — Liederbuch SPD Hildesheim (ca. 1990)

Zum Inhaltsverzeichnis

Das Schönste auf der Welt (A)

  1. ADas Schönste auf der Welt
    ist mein TirolerEland,
    Mit seinen steilen Höhen,
    mit seiner FelsenAwand.
    Hollaria, hollaro, hollaria, hollaro,
    hoch Edroben auf der AAlm.
    Tirolerland, wie bist du Dschön, so schön
    wer weiß, ob wir uns wiederAsehn
  2. Des Morgens in der Früh´
    steig ich so hoch hinauf
    Da geht so wunderschön
    die liebe Sonne auf.
    Valeri juvalera, juvaleri juvalera,
    Hoch droben auf der Alm.
    Tirolerland, wie bist du schön, so schön
    Wer weiß, ob wir uns wiedersehn!
  3. Des Nachts, wenn alles schläft
    Nur ich allein bin wach
    Dann steig ich auf die Alm hinauf
    Und jag dem Gamsbock nach.
    Valeri juvalera, juvaleri juvalera,
    Hoch droben auf der Alm
    Tirolerland, wie bist du schön, so schön,
    Wer weiß, ob wir uns wiedersehn!
  4. Die ich nicht leiden mag
    Die seh ich alle Tag
    Und die mein Herz erfreut
    Die ist so weit, so weit
    Valeri juvalera, juvaleri juvalera,
    Hoch droben auf der Alm.
    Tirolerland, wie bist du schön, so schön,
    Wer weiß, ob wir uns wiedersehn
  5. Wenn ich gestorben bin,
    So tragt mich hoch hinauf,
    Begrabt ihr mich im Tale,
    Dann steig ich selber nauf
    Valeri juvalera, juvaleri juvalera,
    Hoch droben auf der Alm.
    Tirolerland, wie bist du schön, so schön,
    Wer weiß, ob wir uns wiedersehn!

Text und Musik: unbekannt – aus Tirol ?
besonders bei Soldaten beliebtes Marschlied – die Soldatenlieder-Sammlung des Deutschen Volksliedarchivs

Zum Inhaltsverzeichnis

Keinen Tropfen im Becher mehr (A)

  1. AKeinen Tropfen im DBecher mehr
    Und der Beutel Aschlaff und leer,
    ELechzend Herz und ZunAge,
    EAngetan hat’s Amir dein Wein,
    EDeiner Äuglein Aheller Schein
    |: DLindenwirtin, du Ajunge! 😐
  2. Und die Wirtin lacht und spricht:
    „In der Linde gibt es nicht,
    Kreid‘ und Kerbholz leider;
    Hast du keinen Heller mehr,
    Gib zum Pfand dein Ränzel her,
    |: Aber trinke weiter.“ 😐
  3. Tauscht der Bursch sein Ränzel ein,
    Gegen einen Krug voll Wein,
    Tät‘ zum Geh’n sich wenden.
    Spricht die Wirtin: „Junges Blut,
    Hast du Mantel, Stab und Hut,
    |: Trink und laß dich pfänden.“ 😐
  4. Da vertrank der Wanderknab‘
    Mantel, Hut und Wanderstab,
    Sprach betrübt: „Ich scheide.
    Fahre wohl du kühler Trank,
    Lindenwirtin jung und schlank,
    |: Schönste Augenweide.“ 😐
  5. Spricht zu ihm das schöne Weib:
    „Hast ja noch ein Herz im Leib,
    Lass‘ es mir zum Pfande!“
    Was geschah, ich tu’s euch kund:
    Auf der Wirtin rotem Mund
    |: Heiß ein andrer brannte! 😐
  6. Der dies neue Lied erdacht,
    Sang’s in einer Sommernacht
    Lustig in die Winde.
    Vor ihm stand ein volles Glas,
    Neben ihm Frau Wirtin saß
    |: Unter der blühenden Linde 😐

Text: Rudolf Baumbach – 1876
Musik: Franz Abt – 1878
Diese Geschichte wird nach dem ersten Weltkrieg noch in einem Fussballlied aufgegriffen.

Zum Inhaltsverzeichnis

Wenn wir erklimmen (E)

  1. EWenn wir erklimmen schwindelnde Höhen,
    Hsteigen dem Gipfelkranz Ezu,
    in unsern Herzen brennt eine Sehnsucht,
    Hdie läßt uns nimmermehr ERuh.
    AHerrliche Berge, Esonnige Höhen,
    HBergvagabunden sind Ewir.
  2. Mit Seil und Haken, alles zu wagen*,
    hängen wir an der steilen Wand.
    Herzen erglühen, Edelweiß blühen,
    vorbei geht´s mit sicherer Hand.
    Herrliche Berge, sonnige Höhen,
    Bergvagabunden sind wir.
    *oder: „den Tod im Nacken“
  3. Fels ist bezwungen, frei atmen Lungen,
    ach, wie so schön ist die Welt.
    Handschlag, ein Lächeln, Mühen vergessen,
    alles aufs Beste bestellt.
    Herrliche Berge, sonnige Höhen,
    Bergvagabunden sind wir.
  4. Beim Alpenglühen heimwärts wir ziehen,
    Berge, die leuchten so rot.
    Wir kommen wieder, denn wir sind Brüder,
    Brüder auf Leben und Tod.
    Lebt wohl ihr Berge, sonnige Höhen,
    Bergvagabunden sind treu.

Text: Erich Hartinger 20. Jahrhundert

Melodie: Hans Kolesa 20. Jahrhundert

Zum Inhaltsverzeichnis

Schwarzbraun ist die Haselnuß (C)

  1. CSchwarzbraun ist die GHaselnuß,
    schwarzbraun bin auch Cich, ja ich,
    schwarzbraun muß mein FMädel sein
    Ggerade so wie Cich.
  2. Schätzerl hat mir’n Busserl geb’n,
    hat mich sehr gekränkt, sehr gekränkt,
    hab‘ ich ihr’s gleich wiedergegeb’n,
    ich nehm‘ ja nichts geschenkt!
  3. Schätzerl hat kein Heiratsgut,
    Schätzerl hat kein Geld, kein Geld,
    doch ich geb es nicht heraus,
    für alles in der Welt.
  4. Schwarzbraun ist die Haselnuß,
    schwarzbraun bin auch ich, ja ich,
    wer mein Schätzerl werden will,
    der muß so sein wie ich.

Zum Inhaltsverzeichnis

Steig ich den Berg hinan (E)

  1. ESteig ich den Berg hinan,
    das macht mir Freude.
    Ein schönes HMädel an der Hand,
    das mag ich Egern.
    Sie hat zwei Hwunderwunderschöne blaue EAugen,
    und einen Hrosaroten Mund, den küss ich Egern.
  2. Kennst du dem Auerhahn
    sein schön Gefieder?
    Kennst du dem Auerhahn
    sein’ schönen Schweif?
    Ja so eine Auerauerfeder trägt ein jeder gern,
    Sogar die feinen Herrn in der Kasern
  3. Geh ich auf’d Hahnenbalz
    früh in die Berge
    seh einen Auerhahn
    dort im Gebüsch
    Ich laß mich niederfalln und meine Büchse knallt
    und als ich aufgeschaut, war er schon tot
  4. Steig ich den Berg hinan
    das macht mir Freude.
    Mein Mädel hab’ ich gern,
    das macht mir Lust.
    Sie drückt und faßt zum Abschied, Abschied mir die Hände,
    dieweil ich scheiden muß von ihrer Brust.

Text und Musik: anonym
verbreitet als Marschlied unter Soldaten im 20. Jahrhundert

Zum Inhaltsverzeichnis

In Junkers Kneipe (C)

  1. CIn Junkers Kneipe,
    bei Bier und Pfeife,
    da saßen wir beiGsamm.
    Ein kühler Tropfen,
    vom besten Hopfen
    uns durch die Kehle Crann.

    Ja, wenn die FBurschen singen
    und CKlampfen klingen
    und die Madel fallen Gein
    Hei, Cwas kann das Leben
    schöneres geben?
    GWir wollen glücklich Csein!
  2. Die alten Zeiten
    vorüber gleiten
    und draußen tobt die Nacht.
    Und immer wieder
    singen wir die Lieder
    die uns so froh gemacht.

    Ja, wenn die Burschen singen….
  3. Es ist so spät schon,
    der Wirt, der schläft schon,
    das Bier wird langsam schal.
    Doch eh’ wir gehen
    zum Schlaf uns legen,
    da singen wir nochmal.

    Ja, wenn die Burschen singen…

Um 1933

Zum Inhaltsverzeichnis

Westerwald (G)

  1. GHeute wollen wir marschieren
    Deinen neuen Marsch probieren
    Cin dem schönen GWesterwald
    ja da Dpfeift der Wind so kalt.
    GOh du schöner CWesterGwald
    Über deine Höhen pfeift der DWind so kalt
    jedoch der kleinste GSonnenschein
    dringt Dtief in´s Herz hinGein
  2. Und die Gretel und der Hans
    gehn des Sonntags gern zum Tanz
    weil das Tanzen Freude macht
    und das Herz im Leibe lacht
    Oh du schöner Westerwald…
  3. Ist das Tanzen dann vorbei
    gibt´s gewöhnlich Keilerei
    und vom Bursch den das nicht freut
    sagt man “Der hat kein Schneid.”
    Oh du schöner Westerwald…

Text: anonym , älteres Westerwälder Volkslied
Musik: 1935 von Josef Neuhäuser nach einem Volkslied aus dem Westerwald

Zum Inhaltsverzeichnis

Die blauen Dragoner, sie reiten (C)

  1. CDie blauen DraFgoner, sie CreitFen
    CMit Gklingendem Spiel durch das CTor,
    Fanfaren sie begleiten
    Hell zu den GHügeln emCpor.
  2. Die wiehernden Rosse, sie stampfen,
    Die Birken, die wiegen sich lind,
    Die Fähnlein auf den Lanzen
    Flattern im Morgenwind.
  3. Morgen, da müssen sie reiten,
    Mein Liebster wird bei ihnen sein.
    Morgen in alle Weiten
    Morgen, da bin ich allein.
  4. Die blauen Dragoner, sie reiten
    Mit klingendem Spiel durch das Tor,
    Fanfaren sie begleiten
    Hell zu den Hügeln empor.

Text: G.W. Harmssen , 1914
Musik: Hans Hertel ,1929

Zum Inhaltsverzeichnis

Der Weg zu mein Dirndl is stoani (G)

  1. GDer Weg zu mein Dirndl is stoani,
    is Dstoani, is Gstoani!
    Drum geh i am liabstn alloani,
    Dalloani bei da GNacht!
    Ja Cweil, ja weil i Gharb bin auf sie,
    weil i Dharb bin auf si, weil i Gharb bin auf sie!
    Ja Cweil, ja weil i Gharb bin auf sie,
    weil i Dharb bin auf sie bei da GNacht!
  2. Mei Muatta kocht Knödl so kloani,
    so kloani, so kloani.
    Drum iß i’s am liabstn alloani,
    alloani bei da Nacht.
    Ja weil, ja weil, …
  3. Woaß net, sollt i auffi, sollt i abi,
    sollt i auffi, sollt i abi,
    woaß net, sollt i auffi, sollt i abi,
    oder sollt i den mittlern Weg geh.
  4. Der Weg zu meim Dirndl is asphaltiert,
    is asphaltiert, is asphaltiert,
    drum fahr i’s am liabastn motorisiert,
    ja motorisiert, bei da Nacht.

In ganz Altbayern und den angrenzenden Gebieten verbreitetes, beliebtes, wohl aus Kärnten gekommenes Tanzlied

Zum Inhaltsverzeichnis

Wir lieben die Stürme (E)

1. EWir lieben die Stürme, die Hbrausenden EWogen,
der Aeiskalten EWinde rauhes GeEsicht.
Wir sind schon der Meere so Hviele geEzogen,
und Adennoch Esank unsre HFahne Enicht.
l: Hei-o, hei-o, hei-o. Hei-o hei-o-ho, hei-o, hei-o-ho, hei-o :l

2. Unser Schiff gleited stolz durch die schäumenden Wogen,
es strafft der Wind unsre Segel mit Macht.
Seht ihr hoch oben die Fahne sich wenden,
die blutrote Fahne? Ihr Seeleut, habt acht!
Hei-o …

3. Wir treiben die Beute mit fliegenden Segeln,
wir jagen sie weit auf das endlose Meer.
Wir stürzen and Deck, und wir kämpfen wie Löwen,
hei, unser der Sieg, viel Feinde, viel Ehr!
Hei-o …

4. Ja, wir sind Piraten und fahren zu Meere;
wir fürchten nicht Tod und den Teufel dazu.
Wir lachen der Feinde und aller Gefahren,
am Grunde des Meeres erst finden wir Ruh.
Hei-o …

Zum Inhaltsverzeichnis

Hoch auf dem gelben Wagen (C)

  1. CHoch auf dem gelben GWaCgen
    sitz ich beim SchwaGger Cvorn.
    Vorwärts die Rosse GtrabCen
    Glustig schmettert das Horn.
    FFelder und Wiesen und CAuen
    Gwogendes ÄhrenCgold.
    Ich Fmöchte ja so gern noch Cbleiben,
    aber der GWagen, der Crollt.
  2. Postillon in der Schenke
    füttert die Rosse im Flug.
    Schäumendes Gerstengetränke
    reicht mir der Wirt im Krug.
    Hinter den Fensterscheiben
    lacht ein Gesicht so hold.
    Ich möchte ja so gerne noch bleiben,
    aber der Wagen, der rollt.
  3. Flöten hör´ ich und Geigen
    lustiges Baßgebrumm.
    Junges Volk im Reigen
    tanzt um die Linde herum,
    wirbelt wie Blätter im Winde
    jauchzet und lacht und tollt.
    Ich bliebe ja so gerne bei der Linde,
    aber der Wagen, der rollt.
  4. Sitzt einmal ein Gerippe
    dort beim Schwager vorn,
    schwenkt statt der Peitsche die Hippe
    Stundenglas statt des Horns,
    sag ich: „Ade nun, ihr Lieben
    die ihr nicht mitfahren wollt.
    Ich wäre ja so gern noch geblieben,
    aber der Wagen, der rollt.

Text: Rudolf Baumbach (1841-1905), 1879
Musik: Heinz Höhne , 1922 (Im Dritten Reich war Heinz Höhne jahrelang als Kreiskulturamtsleiter des Kreises VIII für die NSDAP aktiv.)

Zum Inhaltsverzeichnis

Steirischer Brauch (G)

  1. GSechts, Leitl’n, so geht holt der steirische Brauch, holloderDo,
    a Hackl ins Kreiz und a Messer in‘ Bauch,
    holloderGo.
  2. Sechts, Leitl’n, so geht holt der steirische Brauch,
    hollodoro.
    Fix! Oasch! Hollodero, hollodero, hollodero,
    Fix! Oasch! Hollodero, sechts, Leitl’n, so geht unser Brauch.
  3. Scheiß zube, scheiß zube, scheiß zube zum Zaun,
    hollodero,
    rühr um mit die Finger, werd’n d’Nägel schen braun,
    hollodero.
    Sechts, Leitl’n, so geht holt der steirische Brauch, hollodero. Fix…
  4. I scheiß und i scheiß und i scheiß ohne End‘,
    hollodero,
    jetzt scheiß i auf’s Scheißen,
    weil’s Arschloch schon brennt, hollodero.
    Sechts, Leitl’n, so geht holt der steirische Brauch, hollodero. Fix…
  5. Mei Voter is Schuaster und Schuaster bin i, hollodero,
    mei Voter mocht‘ Schuach, ober schuastern tua i,
    hollodero.
    Sechts, Leitl’n, so geht holt der steirische Brauch,
    hollodero. Fix…
  6. Mei Voter hot g’sogt, i soll’s Heu obetrog’n,
    hollodero,
    i hob’s falsch verstanden, hob’s Keubl derschlog’n,
    hollodero.
    Sechts, Leitl’n, so geht holt der steirische Brauch,
    hollodero. Fix…
  7. Mei Voter hot g’sogt, i soll Vögel fonga,
    hollodero,
    i hob’s falsch verstanden, bin vögeln gonga,
    hollodero.
    Sechts, Leitl’n, so geht holt der steirische Brauch,
    hollodero. Fix…

Zum Inhaltsverzeichnis

Ade nun zur guten Nacht (C)

  1. CAde zur guten Nacht!
    Jetzt wird der Schluß gemacht,
    daß ich muß GscheiCden.
    Im Sommer da Fwächst der Klee,
    im GWinter da Cschneit’s den Schnee,
    da komm ich GwieCder.
  2. Es trauern Berg und Tal
    wo ich viel tausendmal
    bin drüber gegangen.
    Das hat deine Schönheit gemacht,
    die hat mich zum Lieben gebracht
    mit großem Verlangen.
  3. Das Brünnlein rinnt und rauscht
    wohl unterm Holderstrauch
    wo wir gesessen.
    So manchen Glockenschlag
    da Herz bei Herzen lag
    das hast du vergessen.
  4. Die Mädchen in der Welt
    sind falscher als das Geld
    mit ihren Lieben.
    Ade nun zur guten Nacht
    Jetzt wird der Schluß gemacht
    daß ich muß scheiden.

Das deutsche Lied Ade zur guten Nacht ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannt.

Zum Inhaltsverzeichnis

Gute Nacht Kameraden (C)

  1. CGute Nacht KamerGaden,
    BeCwahrt euch Gdiesen CTag,
    Die Sterne rücken aus den GTannen
    EmCpor ins Gblaue CZelt
    Und Ffunkeln, funkeln Gauf die CWelt,
    Die DunkelGheit zu Cbannen.
  2. Gute Nacht, Kameraden,
    Bewahrt ein festes Herz,
    Und Fröhlichkeit in euren Augen,
    Denn fröhlich kommt der Tag
    Daher wie Glockenschlag,
    Und für ihn sollt ihr taugen.

Text und Musik: Hans Baumann , 1938 – mitten in der Zeit des Nationalsozialismus

Zum Inhaltsverzeichnis

Die schöne Burgenländerin (G)

  1. |: GDrunt im Burgenland
    Steht ein DBauernhaus
    So hübsch und Gfein. 😐
    |: CDrin wohnt ein CMägdelein,
    Sie soll mein Geigen sein,
    Die schöne BurgenDländerGin 😐
  2. |: Einmal kommt der Tag
    Wo man Hochzeit macht
    Im Burgenland. 😐
    |: Sie ist mir anvertraut,
    Sie ist ja meine Braut,
    Die schöne Burgenländerin 😐
  3. |: Hoch von Bergeshöhn
    Kann man Städte sehn
    Im Burgenland. 😐
    |: Wo meine Wiege stand,
    Dort ist mein Heimatland,
    Im wunderschönen Burgenland. 😐

Zum Inhaltsverzeichnis

Kein schöner Land (E)

  1. EKein schöner Land in dieser HZeit
    als hier das Euns´re weit und Hbreit
    wo Ewir uns finden
    wohl unter HLinden
    zur HAbendsEzeit
  2. Da haben wir so manche Stund´
    gesessen da in froher Rund
    Und taten singen
    die Lieder klingen
    im Eichengrund
  3. Daß wir uns hier in diesem Tal
    noch treffen so viel hundertmal
    Gott mag es schenken
    Gott mag es lenken
    er hat die Gnad
  4. Nun Brüder eine gute Nacht
    der Herr im hohen Himmel wacht
    in seiner Güte
    uns zu behüten
    ist Er bedacht

Zum Inhaltsverzeichnis

Lustig ist das Zigeunerleben (C)

  1. Lustig ist das Zigeunerleben,
    fario, fariofum.
    Brauch’n dem Kaiser kein Zins zu geben,
    fario, fariofum.
    Lustig ist’s im grünen Wald,
    wo des Zigeuners Aufenthalt.
    Fario, fario, fario,
    fario, fario, fariofum.
  2. Sollt‘ uns mal der Hunger plagen,
    fario, fariofum.
    gehn wir, uns ein Hirschlein jagen.
    fario, fariofum.
    Hirschlein nimm dich wohl in acht,
    wenn des Jägers Büchse kracht.
    Fario, fario, fario,
    fario, fario, fariofum.
  3. Soll‘ uns mal der Durst sehr quälen,
    fario, fariofum.
    gehn wir hin zu Wasserquellen,
    fario, fariofum.
    trinken das Wasser wie Moselwein,
    meinen, es dürfte Champagner sein.
    Fario, fario, fario,
    fario, fario, fariofum.
  4. Wenn uns tut der Beutel hexen,
    fario, fariofum.
    lassen wir unsre Taler wechseln,
    fario, fariofum.
    treiben die Zigeunerkunst,
    da kommen die Taler wieder all zu uns.
    Fario, fario, fario,
    fario, fario, fariofum.
  5. Wenn wir auch kein Federbett haben,
    fario, fariofum.
    tun wir uns ein Loch ausgraben,
    fario, fariofum.
    legen Moos und Reisig nein,
    das soll unser Federbett sein.
    Fario, fario, fario,
    fario, fario, fariofum.

Das Lied entstand um 1800 in Tirol und wurde natürlich nicht von Zigeunern gesungen, sondern von sesshaften Bürgern, die sich nach einem „freien“ Leben sehnten.

Zum Inhaltsverzeichnis

Muss i denn (C)

  1. Muss i denn, muss i denn
    zum Städtele hinaus, Städtele hinaus,
    Und du, mein Schatz, bleibst hier?
    Wenn i komm’, wenn i komm’,
    wenn i wiedrum komm’,
    Kehr’ i ein, mein Schatz, bei dir.

    Kann i glei net allweil bei dir sein,
    Han i doch mein Freud’ an dir!
    Wenn i komm’, wenn i komm’,
    wenn i wiedrum komm’,
    Kehr’ i ein, mein Schatz, bei dir.
  2. Wie du weinst, wie du weinst,
    Dass i wandere muss, wandere muss,
    Wie wenn d’ Lieb’ jetzt wär’ vorbei!
    Sind au drauss, sind au drauss
    Der Mädele viel, Mädele viel,
    Lieber Schatz, i bleib dir treu.

    Denk du net, wenn i ’ne Andre seh’,
    No sei mein’ Lieb’ vorbei;
    Sind au drauss, sind au drauss
    Der Mädele viel, Mädele viel,
    Lieber Schatz, i bleib dir treu.
  3. Über’s Jahr, über’s Jahr,
    Wenn me Träubele schneid’t, Träubele schneid’t,
    Stell’ i hier mi wiedrum ein;
    Bin i dann, bin i dann
    Dein Schätzele noch, Schätzele noch,
    So soll die Hochzeit sein.

    Über’s Jahr, do ist mein’ Zeit vorbei,
    Da g’hör’ i mein und dein;
    Bin i dann, bin i dann
    Dein Schätzele noch, Schätzele noch,
    So soll die Hochzeit sein.

Zum Inhaltsverzeichnis

Der Wildschütz (G)

  1. (D) An einem Sonntag (G) Morgen,
    Recht (D) zeitig in der (G) Früh,
    (D) Nimmt der Wildschütz sein (G) Stutzerl,
    Steigt dem (D) Gamsgebirg (G) zu.
    |: (D) Er woas ja, den (G) Weg so schian,
    (C) Wo die schien (G) Gamslen stehn,
    Drom (D) auf da (G) Alm. 😐
  2. A Gamserl hat er gschossen,
    Hoch droben in der Wand,
    iatz will er’s auswoaden,
    Hält’s Messer in der Hand.
    |: Der Jager hot ihm long zuagschaut,
    Hot sich nie zu traut,
    Bis daß er schloft. 😐
  3. Dann hat er holt gschlofen,
    Iatz hat er sich traut,
    Nimmt dem Wildschütz sein Stutzerl,
    Hat sakrisch zuakaut.
    |: Der Wildschütz springt auf vom Schlof,
    Stürzt über die Felsenwand
    In ein Gebüsch. 😐
  4. Dem Jager druckt’s Gwissen,
    Dem Wildschütz sein jung’s Blut,
    Er möchte holt gern wissen,
    Was der Wildschütz do unten tuat.
    |: Oh Jager, liebster Jager mein,
    Bind mir’s die Wunden ein
    Und still mein Blut. 😐
  5. Die Wunden sein bunden,
    Und gstillt isch dein Blut,
    Iatz muesch holt mit mir gian,
    In’s Salzkammerguat.
    Bevor i mit an Jager geh,
    |: Verlaß i mein Leib und Seel
    Und mein jung’s Blut,
    Im Salzkammerguat. 😐

Zum Inhaltsverzeichnis

Kameraden, wir haben die Welt gesehn’

Kameraden, wir haben die Welt gesehn’ ,
Paris und das heilige Land,
Wir haben unsre Seelen in das Meer gekotzt,
Bei Australien, da schwimmen sie noch.

Kameraden, die Welt ist so wunderschön,
was gibt es für uns noch zu sehn,
als in Ham—burg an der Elbe,
gleich hinter dem Ozean.

Ein Mädeeel von St. Pauli,
Eine Hure von der Reeperbahn,
am Rio de Janeiro,
in einer wirklich kleinen Hafenstadt,
saß ein braun gebrannter Kautscho,
mit pechschwarzem Haar.

Jo um Dolores zu – vergessen,
die seine Liebste war – gewesen,
sprach er zur Don, Philibo
dem alten Spelunkenwirt

Karamba, Karacho, ein Whisky, gluck, gluck,
Karamba, Karacho, ein Gin, verflucht
verflucht, Sakramento, Dolores, Amores
und alles ist wieder hin

Wurde in ähnlicher Form von Fredy Quinn und Heino gesungen.

Zum Inhaltsverzeichnis

Es zog ein Regiment vom Ugarland herauf! (G)

1. /: Es zog ein Regiment vom Ungarland herauf, :/
/: ein Regiment zu Fuß, ein Regiment zu Pferd, ein Bataillon Soldaten. :/

2. /: Bei einer Frau Wirtin, da kehrten sie ein, :/
/: da kehrten sie ein, bei Bier und bei Wein; ein schwarzbraunes Mädel schenkte ein. :/

3. /: ‚Ach, schwarzbraunes Mädel, warum weinest du so sehr ?‘ :/
/: ‚Ein junger Offizier aus dem Regimente vier hat mir die Ehr‘ genommen.‘ :/

4. /: Der Hauptmann war ein gar strenger, strenger Mann, :/
/: er ließ die Trommel rühren, Soldaten aufmarschieren, den Leutnant ließ er hängen.

Die ersten drei Strophen des Lieds stammen verändert aus einem 1854 von Heinrich von Reder veröffentlichten Gedicht, die vierte und fünfte Strophe wurden um 1930 zugedichtet.

Zum Inhaltsverzeichnis

Eines Abends in der Dämmerstunde

  1. Eines Abends in der Dämmerstunde
    Sah ich zwei junge Jäger steh’n.
    Und sie sangen so schön,
    Dass ein Mädel blieb steh’n.
    |: Jäger, du alleine,
    Du allein sollst meine Liebe sein,
    Bei Tag und Nacht. 😐
  2. Und sie gingen in ein Kämmerlein,
    Worin kein einzig Fenster war.
    Und was darin geschah,
    Das war jedem wohl klar.
    |: Jäger, du alleine,
    Du allein sollst meine Liebe sein,
    Bei Tag und Nacht. 😐
  3. Und als ein dreiviertel Jahr um war,
    War der junge Jäger da,
    Und die Freude war groß,
    Denn der Bengel war famos.
    |: Jäger, du alleine,
    Du allein sollst meine Liebe sein,
    Bei Tag und Nacht. 😐
  4. |: Eines Abends in der Dämmerstunde
    Sah ich zwei Segelflieger steh’n 😐
    |: Und sie sangen so schön,
    Daß ein Mädel blieb steh’n 😐
    |: Flieger Du alleine,
    Du allein‘ sollst meine Freude sein. 😐
  5. |: Und sie nahm mich auf ihr Kämmerlein
    Darin kein einzig Fenster war. 😐
    |: Und was darin geschah,
    Das ward keiner gewahr. 😐
    |: Flieger Du alleine,
    Du allein‘ sollst meine Freude sein. 😐
  6. |: Doch nach kaum dreiviertel Jahren,
    Da war ein kleiner Flieger da. 😐
    |: Und was damals geschah,
    Das ward jeder gewahr. 😐
    |: Flieger Du alleine,
    Du allein‘ sollst meine Freude sein. 😐

Zum Inhaltsverzeichnis

Schwer mit den Schätzen (E)

1. Schwer mit den Schätzen des Orients beladen,
ziehet ein Schifflein am Horizont dahin.
Sitzet ein Maderl am Ufer des Meeres,
flüstert der Wind ihr ganz leise was ins Ohr:
„Frage doch das Meer, ob es Liebe kann scheiden,
frage doch das Herz, ob es Treue brechen kann!“

In meiner Heimat,
ja da blühen die Rosen,
in meiner Heimat ist es wunder-wunderschön.
Ich möcht´ so gerne,
ja mein Maderl liebkosen
und nur ein Stündlein mit ihr glücklich sein.
Mich trieb die Sehnsucht fort von diesem schönen Ort,
wo ich zum erstenmal das Licht der Welt erblickt.
In meiner Heimat, ja da blühen die Rosen,
in meiner Heimat ist es wunder-wunderschön!

2. Schifflein, sie kamen und Schifflein sie fuhren,
einst kam die Nachricht aus fernem, fernem Land.
Aber es waren nur wenige Zeilen, dass eine andere er auserkoren hat.
Frage doch das Meer, ob es Liebe kann scheiden,
frage doch das Herz, ob es Treue brechen kann!“

In meiner Heimat,
ja da blühen die Rosen,
in meiner Heimat ist es wunder-wunderschön.
Ich möcht´ so gerne,
ja mein Maderl liebkosen
und nur ein Stündlein mit ihr glücklich sein.
Mich trieb die Sehnsucht fort von diesem schönen Ort,
wo ich zum erstenmal das Licht der Welt erblickt.
In meiner Heimat, ja da blühen die Rosen,
in meiner Heimat ist es wunder-wunderschön!

Volkslied aus dem 19. Jahrundert; 1976 im Liederbuch der Bundeswehr, 1983 Lied der Fallschirmjäger

Zum Inhaltsverzeichnis

Vom Barette schwankt die Feder (E)

1. EVom Barette schwankt die Feder,
wiegt und biegt im HWinde sich.
Unser Wams von Büffelleder ist zerfetzt von Hieb und EStich. Ja
/: Stich und Hieb Aund ein Lieb muß ein, ja Emuß ein Landsknecht HhaEben. :/

2. Unsre Linke an dem Schwerte,
in der Rechten einen Spieß, kämpfen wir,
so weit die Erde, bald für das und bald für dies.
/: Ja dies und das, Suff und Fraß muß ein, ja muß ein Landsknecht haben. :/

3. Ruhm und Beute zu gewinnen,
zieh’n wir mutig in die Schlacht; einmal müssen wir von hinnen,
lustig drum bei Tag und Nacht.
/: Bei Nacht und Tag, was er mag, muß ein, ja muß ein Landsknecht haben. :/

4. Landsknechtleben, lustig Leben in der Schenk‘ bei Tag und Nacht!
Sitzt ein fader Kerl daneben, der nicht singt und der nicht lacht.
/: Ja schmeißt ich ihn ‚raus, reines Haus, muß ein, ja muß ein Landsknecht haben! :/

5. Sollte ich einst liegen bleiben in der blutdurchtränkten Schlacht,
sollt ihr mir ein Kreuzlein schreiben über dem tiefen, dunklen Schacht.

/: Mit Trommelspiel, Pfeifen viel, sollt ihr, ja sollt ihr mich begraben. :/

Text: Heinrich von Reder (1824-1909)
Musik: Hein Thum (um 1893)
 auf die gleiche Melodie wird gesungen
Kurz vor dem Massensterben im ersten Weltkrieg übten sich hier zwei „Künstler“ aus dem Kaiserreich in Kriegsromantik: Der Forstwissenschaftler und zum Adel erhobene Generalmajor im Ruhestand Heinrich von Reder war vor allem eines: kein Knecht!

in: Da flattern die grünen Standarten (1914) — Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921) — St. Georg Liederbuch deutscher Jugend (1935) —  Liederbuch der Fallschirmjäger (1983)

Zum Inhaltsverzeichnis

Wir lagen vor Madagaskar

  1. Wir lagen vor Madagaskar
    Und hatten die Pest an Bord.
    In den Kesseln, da faulte das Wasser,
    Und täglich ging einer über Bord.

(Refrain A)
Ahoi, Kameraden, ahoi, ahoi.
Leb wohl kleines Mädel, leb wohl, leb wohl.

(Refrain B)
Ja, wenn das Schifferklavier an Bord ertönt,
Ja, da sind die Matrosen so still,
Weil ein jeder nach seiner Heimat sich sehnt,
Die er gerne einmal wiedersehen will.

(Refrain C)
Und sein kleines Mädel, das wünscht er sich her,
Das zu Haus so heiß ihn geküsst!
Und dann schaut er hinaus auf das weite Meer,
Wo fern seine Heimat ist.

  1. Wir lagen schon vierzehn Tage,
    Kein Wind in die Segel uns pfiff.
    Der Durst war die größte Plage,
    Dann liefen wir auf ein Riff.
    Ahoi, Kameraden…
  2. Der Langbein der war der erste,
    Der soff von dem faulen Nass.
    Die Pest gab ihm das Letzte,
    Und wir ihm ein Seemannsgrab.
    Ahoi, Kameraden…
  3. Und endlich nach 30 Tagen,
    Da kam ein Schiff in Sicht,
    Jedoch es fuhr vorüber
    Und sah uns Tote nicht.
    Ahoi, Kameraden…
  4. Kameraden, wann sehn wir uns wieder,
    Kameraden, wann kehren wir zurück,
    Und setzen zum Trunke uns nieder
    Und genießen das ferne Glück.
    Ahoi, Kameraden…

Gilt als Seemannslied, ist in den 1930er-Jahren auch als Fahrtenlied bekannt gewesen. Es erschien auch in den Liederbüchern der von den Nazis verbotenen bündischen Jugend (Edelweißpiraten), wodurch es in das Visier der Gestapo gerieten.

Zum Inhaltsverzeichnis

Ja so warn’s die alten Rittersleut

Refrain nach jeder Strophe:
Ja so warn’s, ja so warn’s, ja so warn’s
Ja so warn’s, ja so warn’s, ja die alten Rittersleut
Ja so warn’s, ja so warn’s
Ja so warn’s, ja so warn’s die alten Rittersleut

  1. Ging ein Ritter mal auf Reisen, legte er seine Frau in Eisen
    Doch sein Knappe Friederich hatte einen Dieterich.
  2. Und der Ritter Alexander rutscht mal übers Stiegenglander
    Unten stand ein Nagel vor, seitdem singt er im Knabenchor.
  3. Und der Ritter Dawidudl hat ein morzdrum langes Schwert,
    und wenn es ihm beim Reiten stört, setzt er sich verkehrt auf’s Pferd.
  4. Bei einem Kreuzzug hat Ritter Franze, glaubt mirs Leud mit seiner Lanze, in einem Harem in einer Nacht, 15 ledige Kinder gemacht.
  5. Und die Rittersfrau Johanna, war von einem Neger schwanger, ihr war es wurscht, ob schwarz oder weiß, die Hauptsach isch, es ischt koin Preus.
  6. Auf dem alten Schloss dadroben, hams gar manche Nummer gschobn
    Und das Ritterfräulein Emma, isch gar nemma zum austeha kemma.
  7. Und das Ritterfräulein Hilde, mein Gott nochamol war des a Wilde
    Anstatt die Bruckn runter’zlassen, hats die Ritter drüber’glassen.
  8. Und der Ritter Kunigul, harrgott nochamol war der Deifel schwul,
    der hat sich hinten an Draht neibaut, damit abundzu der Blitz ‚eihaut.
  9. Und der Ritter Franz von Stein, schlief des Nachts im Scheißhaus ein
    da kam die alte Frau vom Kunzn, und sagt „geh aussa“, lass mi a mal brunzn.
  10. Wollt ein Ritter einmal schnackseln, musste er aus der Rüstung krackseln, dabei war ihm seine Lust verdorben, drum sind sie jetzt auch ausgestorben.

Version von Fredl Fesl

Zum Inhaltsverzeichnis

Wir sind des Geyers schwarzer Haufen

Refrain nach jeder Strophe:
CSpieß voran, drauf und dran,
setzt auf’s Klosterdach den roten Hahn!

  1. Wir sind des Geyers schwarzer Haufen, heia hoho,
    und wollen mit Tyrannen raufen, heia hoho.
  2. Wir wollens dem Herrn im Himmel klagen, kyrieleys,
    daß wir den Pfaffen nicht dürfen totschlagen, kyrieleys.
  3. Uns führt der Florian Geyer an, trotz Acht und Bann,
    den Bundschuh führt er in der Fahn’, hat Helm und Harnisch an.
  4. Als Adam grub und Eva spann, kyrieleys,
    wo war denn da der Edelmann? kyrieleys.
  5. Des Edelmannes Kindelein, heia hoho,
    das schicken wir in die Höll’ hinein, heia hoho.
  6. Des Edelmannes Töchterlein, heia hoho,
    soll heute uns’re Buhle sein, heia hoho.
  7. Nun gilt es Schloß, Abtei und Stift, heia hoho,
    uns gilt nichts als die Heil’ge Schrift, heia hoho.
  8. Das Reich und der Kaiser hören uns nicht, heia hoho,
    wir halten selber das Gericht, heia hoho.
  9. Ein gleich’ Gesetz das wollen wir han’, heia hoho,
    vom Fürsten bis zum Bauersmann, heia hoho.
  10. Wir woll’n nicht länger sein ein Knecht, heia hoho,
    Leibeigen, frönig, ohne Recht, heia hoho.
  11. Bei Weinsberg setzt es Brand und Stank, heia hoho,
    gar mancher über die Klinge sprang, heia hoho.
  12. Sie schlugen uns mit Prügeln platt, heia hoho,
    und machten uns mit Hunger satt, heia hoho.
  13. Geschlagen ziehen wir nach Haus, heia hoho,
    uns’re Enkel fechten’s besser aus, heia hoho.

Ist ein nach dem Ersten Weltkrieg entstandenes Fahrtenlied, das von verschiedenen Gruppierungen als politisches Kampflied instrumentalisiert wurde und die Taten des Florian Geyer und seines Schwarzen Haufens, einer Odenwälder Bauernarmee, während der Bauernkriege des 16. Jahrhunderts zum Thema hat

Zum Inhaltsverzeichnis

La Paloma (G)

Ein Wind weht von Süd
Und zieht mich hinaus auf See,
Mein Kind, sei nicht traurig
Tut auch der Abschied weh.
Mein Herz geht an Bord,
Und fort muss die Reise gehn.
Dein Schmerz wird vergehn,
Und schön wird das Wiedersehn.
Mich trägt die Sehnsucht fort
In die blaue Ferne
Unter mir Meer,
Und über mir Nacht und Sterne.
Vor mir die Welt,
So treibt mich der Wind des Lebens
Wein nicht, mein Kind,
Die Tränen, die sind vergebens.

Auf Matrosen ohé!
Einmal muss es vorbei sein
Nur Erinnerung an Stunden der Liebe
Bleibt noch an Land zurück.
Seemanns Braut ist die See.
Und nur ihr kann er treu sein
Wenn der Sturmwind sein Lied singt,
Schon winkt mir
Der großen Freiheit Glück.

Wie blau ist das Meer
Wie groß kann der Himmel sein.
Ich schau hoch vom Mastkorb
Weit in die Welt hinein.
Nach vorn geht mein Blick,
Zurück darf kein Seemann schauen,
Kap Horn liegt auf Lee
Jetzt heißt es auf Gott vertrau’n.

Seemann gib Acht
denn strahlt auch als Gruß des Friedens
Hell durch die Nacht
Das leuchtende Kreuz des Südens
Schroff ist ein Riff
Und schnell geht ein Schiff zugrunde
Früh oder spät schlägt
Jedem von uns die Stunde

Auf Matrosen ohé! …
La Paloma ade
Auf Matrosen, ohe! Ohe!
Ade.

Zum Inhaltsverzeichnis

Ein Heller und ein Batzen (C) Melodie

  1. Ein Heller und ein Batzen, die waren beide mein.
    Der Heller ward zu Wasser, der Batzen ward zu Wein.
    Ja, der Heller ward zu Wasser, der Batzen ward zu Wein.
    Heidi, heido, heida, heidi, heido, heida,
    heidi, heido, heida da da da da da da da.
  2. Die Wirtsleut und die Mädel, die rufen beid: Oh weh!
    Die Wirtsleut, wenn ich komme, die Mädel, wenn ich geh.
    Heidi, Heido…
  3. Meine Strümpfe sind zerrissen, meine Stiefel sind entzwei
    und draußen auf der Heiden, da singt der Vogel frei.
    Heidi, Heido…
  4. Und gäb’s kein Landstraß nirgend, da säß ich still zu Haus,
    und gäb’s kein Loch im Fasse, da tränk ich gar nicht draus.
    Heidi, Heido…
  5. War das ’ne große Freude, als ihn der Herrgott schuf,
    ein Kerl, wie Samt und Seide, nur schade, dass er suff.
    Heidi, Heido…

Das Gedicht Ein Heller und ein Batzen verfasste der deutsch-baltische Dichter Albert von Schlippenbach (1800–1886) in den 1820er Jahren, während seiner Zeit als Student in Göttingen, wo er seit 1819 Rechtswissenschaften studierte. So war es denn auch zunächst ein reines Studentenlied, das aber auch als soldatisches Marschlied auf verschiedene Melodien gesungen wurde. Im Jahr 1930 schuf der Komponist und Dichter Franz Kugler (1808-1858) die heute übliche Melodie.

Zum Inhaltsverzeichnis

O alte Burschenherrlichkeit (C) Melodie

  1. O alte Burschenherrlichkeit,
    wohin bist du entschwunden?
    Nie kehrst du wieder, goldne Zeit,
    so froh und ungebunden!
    Vergebens spähe ich umher,
    ich finde deine Spur nicht mehr,
    o jerum, jerum, jerum, o quae mutatio rerum.
  2. Den Burschenhut bedeckt der Staub,
    es sank der Flaus in Trümmer,
    der Schläger ward des Rostes Raub,
    erblichen ist sein Schimmer,
    verklungen der Kommersgesang,
    verhallt Rapier- und Sporenklang,
    o jerum, o quae mutatio rerum.
  3. Wo sind sie, die vom breiten Stein
    nicht wankten und nicht wichen,
    die ohne Moos bei Scherz und Wein
    den Herr’n der Erde glichen?
    Sie zogen mit gesenktem Blick
    in das Philisterland zurück,
    o jerum, o quae mutatio rerum.
  4. Da schreibt mit finsterm Amtsgesicht
    der eine Relationen,
    der andre seufzt beim Unterricht,
    und der macht Rezensionen,
    der schilt die sünd’ge Seele aus
    und der flickt ihr verfall’nes Haus,
    o jerum, o quae mutatio rerum.
  5. Allein das rechte Burschenherz
    kann nimmermehr erkalten;
    im Ernste wird, wie hier im Scherz,
    der rechte Sinn stets walten;
    die alte Schale nur ist fern,
    geblieben ist uns doch der Kern,
    und den laßt fest uns halten.
  6. Drum, Freunde, reichet euch die Hand,
    damit es sich erneure,
    der alten Freundschaft heil’ges Band,
    das alte Band der Treue.
    Klingt an und hebt die Gläser hoch,
    die alten Burschen leben noch,
    noch lebt die alte Treue.

Um die Urheberschaft des Studentenlieds O alte Burschenherrlichkeit gab es die letzten knapp 200 Jahre diverse Dispute. Klar ist letztlich nur, dass die Urheberschaft des Arztes und Burschenschafters Eugen Höfling (1808–1880) widerlegt ist. Denn die älteste bekannte Veröffentlichung des Textes stammt aus dem Jahr 1825 und erschien unter dem Titel »Rückblick eines alten Burschen« in der Berliner Zeitschrift »Der Freimütige oder Unterhaltungsblatt für gebildete, unbefangene Leser«, herausgegeben von Dr. August Kuhn.

Im Jahr 1877 beanspruchte der spätere Sanitätsrat und Burschenschafter Eugen Höfling (1808–1880) die Urheberschaft. Allerdings gilt es als unwahrscheinlich, dass er das Text als 16-jähriger Gymnasiast verfasst hat. Die Melodie ist als Volksweise seit Anfang des 19. Jahrhunderts bekannt.

Das Lied O alte Burschenherrlichkeit blieb bis heute ein fester Bestandteil des von Studentenverbindungen gesungenen Liederrepertoires. Aufgrund seiner Popularität, vor allem im 19. und 20. Jahrhundert, entwickelte sich die erste Textzeile, die heute auch als Liedtitel betrachtet wird, zu einem geflügelten Wort, das die Sehnsucht nach der schönen, freien Jugendzeit als Student ausdrückt. Denn mit den Worten »O alte Burschenherrlichkeit, wohin bist du entschwunden?« blickt ein älterer Mann zurück auf seine Jugendjahre, die weit zurück liegen. Damals als junger Bursche war er »so froh und ungebunden«.

Zum Inhaltsverzeichnis

Wir lieben die Stürme (G) Melodie

  1. Wir lieben die Stürme, die brausenden Wogen,
    der eiskalten Winde rauhes Gesicht.
    Wir sind schon der Meere so viele gezogen,
    und dennoch sank uns’re Fahne nicht.
    Heijo, heijo, heijo, heijo, heijoho, heijo, heijoho, heijo!
  2. Unser Schiff gleitet stolz durch die schäumenden Wogen,
    jetzt strafft der Wind uns’re Segel mit Macht.
    Seht ihr hoch droben die Fahne sich wenden,
    die blutrote Fahne, ihr Seeleut, habt acht.
  3. Wir treiben die Beute mit fliegenden Segeln,
    wir jagen sie weit auf das endlose Meer.
    Wir stürzen auf Deck, und wir kämpfen wie Löwen,
    hei, unser der Sieg, viel Feinde, viel Ehr!
  4. Ja, wir sind Piraten und fahren zu Meere,
    wir fürchten nicht Tod und den Teufel dazu,
    wir lachen der Feinde und aller Gefahren,
    am Grunde des Meeres erst finden wir Ruh.

Das deutsche Volkslied Wir lieben die Stürme stammt von unbekannten Autoren, die das Lied vermutlich um die Zeit der Jahrhundertwende 1900 geschaffen haben.

Zum Inhaltsverzeichnis

Bad moon a-risin‘ (E)

I see the bad moon a-risin‘
I see trouble on the way
I see earthquakes and lightnin‘
I see bad times today

Don’t go around tonight
Well it’s bound to take your life
There’s a bad moon on the rise

I hear hurricanes a-blowin‘
I know the end is comin‘ soon
I fear rivers over flowin‘
I hear the voice of rage and ruin

Don’t go around tonight
Well it’s bound to take your life
There’s a bad moon on the rise, alright

Hope you got your things together
Hope you are quite prepared to die
Looks like we’re in for nasty weather
One eye is taken for an eye

Well don’t go around tonight
Well it’s bound to take your life
There’s a bad moon on the rise

Don’t come around tonight
Well it’s bound to take your life
There’s a bad moon on the rise

John Fogerty, der Frontmann und Leadgitarrist der Rockband Creedence Clearwater Revival (CCR) hat diesen Song 1969 geschrieben. Mit dem „aufsteigenden bösen Mond“ wollte er den Vietnamkrieg und soziale Konflikte thematisieren, ohne explizit darauf einzugehen. So gesehen passt dieser Song auch in unsere Zeit.

Zum Inhaltsverzeichnis

Fotos von Moosi

Zum Inhaltsverzeichnis