Riegenausflug 2023

Im Gegensatz zum Vorjahr, trafen wir uns heuer am 22. September 2023 bei wunderschönem Herbstwetter vor der Turnhalle. Mit einer halbstündigen Verzögerung, ging die Fahrt um 7:30 Uhr zu unserem ersten Ziel des Tages, nach Matrei in Osttirol los. Am Steuer der Kleinbusse –  Moosi und Hans Edelmüller. Die Planung und Organisation des Ausfluges übernahm, perfekt wie immer,  Alfons Mairhofer.

Die Fahrt der 13 Turner führte über Salzburg – Lofer – Mittersill – Felbertauerntunnel – nach Matrei in Osttirol, dem Herz des Nationalparks Hohe Tauern. Selbstverständlich wurde kurz vor Saalfelden auch die von Pepi Eisenköck vorbereitete und von Hubert Stadler gespendete obligate Knackerjause verspeist. Kurz vor Mittag erreichten wir dann den Berggasthof Gossenhof im Ortsteil Zedlach auf 1230m Seehöhe. Einfach gut, nach rund vierstündiger Anreise aus dem Bus aussteigen, sich endlich strecken können und das wunderschöne Bergpanorama bestaunen. Da darf dann auch der Juchaza vom Moosi beim Betreten des Gastgartens nicht fehlen – da reißt es alle!

Nach dem sehr guten Mittagessen gings dann hinunter ins Zentrum von Matrei wo wir Peter Mattersberger trafen. Er, ein pensionierter Lehrer,  zog sehr rasch mit seinen umfangreichen Erzählungen über Geschichte und Kultur unsere Aufmerksamkeit auf sich. In der St. Albankirche  erzählte er von Johann Patterer, einem der bedeutendsten Bildhauer des Spätbarock. Auf einem Rundgang durchs Ortszentrum informierte er uns anschaulich über die Wildwasser -Schutzbauten des Bretterwandbaches, und im „Klaubauf“-Museum ging es um diesen einmaligen Osttiroler Brauch des „Klaubaufgehen“, einer besonderen Art des Krampuslaufs. Anschließend besuchten wir noch die Filialkirche St. Nikolaus. Ein wahres romanisches Juwel, von dessen Kirchturm aus wir zudem noch einen beeindruckenden Ausblick auf Matrei und das obere Iseltal genießen konnten. Anschließend, ganz kurz vor einer einsetzenden Kulturvergiftung, fuhren wir dann das letzte Stück des Tages, weiter nach Sillian ins Hotel Gesser zum Einchecken und einem erstes Bierchen in einem feinen, familiengeführten 20-Zimmerhotel mit sehr guter Küche. Nach dem exzellenten Abendessen wurde noch in sehr gemütlicher Runde zusammengesessen und zudem ein neuer Opa angesungen.

2.Tag – Nach einem reichhaltigen Frühstück und bei wunderschönem Spätsommerwetter fuhren wir diesen Tag ins nahe Südirol, nach Sexten. Mit der Rotwand-Seilbahn gings flott auf 1925 m in die Bergwelt der Dolomiten. Wie in den letzten Jahren bereits meistens, teilte sich die Wanderschar in 2 Gruppen. Die Genusswanderer absolvierten die Familienrunde mit anschließender „Regeneration“ auf der sonnigen Terrasse der Almwirtschaft. Die Aktivwanderer machten sich zu einer rund zweistündigen Bergwanderung zum Kreuzbergpass auf. Im dortigen Bergrestaurant trafen sich dann beide Gruppen wieder zu einem kleinen Mittagessen, bevor es wieder hinunter ins Tal nach Innichen ging. Bei einem gemütlichen Rundgang durch durch die Fußgeherzone stachen vor allem die beiden Kirchen, die in ihrer Art unterschiedlicher nicht sein könnten, besonders ins Auge. Einerseits die romanische Stiftskirche, andererseits die Pfarrkirche St. Michael aus der Übergangszeit vom Barock zum Rokoko. Nach einer knappen Stunde fuhren wir wieder ins Hotel nach Sillian und die meisten genossen noch im Garten bei einem (?) Seiterl den wunderschönen späteren Nachmittag.

3.Tag – Nach dem Frühstück und check out stand ein ganz besonders interessantes Tagesprogramm bevor – der Besuch des Villgratentales. Es ist eines der ursprünglichsten Hochtäler der Alpen und mit einem Landschaftsbild, das  mit seiner auffälligen Holzarchitektur auf den steil abfallenden Bergwiesen hervorsticht. Bereits vor Jahrzehnten haben sich die Einheimischen bewusst für einen sanften Tourismus entschlossen, sodass es keine großen Hotelkomplexe oder andere Verschandelungen gibt.  Über Außervillgraten fuhren wir bis zum Talschluss in das kleine Dorf Kalkstein mit seiner bekannten Wallfahrtskirche Maria Schnee – einer sehenswerten kleinen Bergkirche samt Friedhof. Dort befindet sich auch das Grab des umstrittenen Wilderers Pius Walder. Ein zufällig anwesender Einheimischer gab uns seine durchaus interessante Sichtweise zu diesem Todesfall bekannt.

Nun gings wieder talabwärts ins Freilichtmuseum Alpines Leben Innervillgraten. In einer sehenswerten Ansammlung wurden hier uralte Gebäude des Tales wiedererrichtet und in funktionsfähigem Zustand erhalten. Einhof, Getreidemühle, Lodenstampf, Venezianergatter. Diese 1883 erbaute und denkmalgeschützte Säge ist das Herzstück des Museums und zugleich das letzte funktionierende Venezianer-Sägewerk in Österreich.  Durch den Villgratenbach wird mittels einer ausgeklügelter Wasserführung und Wasserrädern die Strömungsenergie des Wassers ausgenützt. In höchst beeindruckenden Demonstrationen wurde uns vorgeführt, wie aus Getreide Mehl, aus Schafwolle Loden und aus einem Baumstamm Bretter hergestellt wurden. Im Einhof, einem der letzten des Villgratentales, konnte in den Innenräumen  eine reichliche Ausstellung von Handwerkzeugen und Gerätschaften, eine Rauchkuchl, Schlafräume uvm. besichtigt werden.  Nach zwei höchst interessanten Stunden verabschiedeten wir uns von unserer charmanten Führerin und fuhren weiter zum nahen Sinkersee – einem wunderschönen Naturdenkmal.

Der letzte Programmpunkt war noch der Besuch der Oberstalleralm auf 1883m und anschließend die Jausenstation Unterstaller Alm, wo wir noch zum Mittagessen einkehrten, bevor wir die Heimreise antraten.

Wiederum ging ein sehr schöner Riegenausflug nach einer flotten Rückfahrt über das Kleine Deutsche Eck zu Ende.  Ganz großen Dank an unsere Fahrer Moosi und Hans Edelmüller und unserem Organisator Alfons !!! 

Herbert Aigner